Studio Kalena
Kunst, Design & Architektur
Berlin / St.Gallen

Werke

2014-2023

FRAGMENTE, 2021

IMMERSION II – Fragmente

Installation: 52 Betonfliesen, gelbe Fugenmasse, tragendes Gerüst aus Holz
Espace Nina Keel, St.Gallen, Schweiz, 2021

Eine geneigte Wand aus Beton spannt sich vom Boden bis zur Decke auf. Sie ist wuchtig, verdeckt eine Ecke und nimmt dem Raum einen Drittel seiner Fläche. Geheimnisvoll und belebend ist die Stimmung: Graue Betonfliesen mit Vertiefungen, die von einer leuchtend gelben Fugenmasse durchlaufen sind, die Wände und Decke in dunklem Blau gestrichen.
Anders als bei industriell hergestellten Produkten wird der Bauprozess freigelegt und bewusst thematisiert: Mit Spuren am Boden, mit verschiedenen Oberflächenstrukturen des Betons, mit einer wuchtigen Wand, die nicht durchgehend ist, sondern aus Fragmenten hervorgegangen ist.



ARKANUM, 2022

Recherchearbeit;  Broschüre & Werkzeug „Arkanum“
Gefördert durch das Stipendienprogramm INITIAL der Akademie der Künste Berlin, 2022

Ein Relief-System, dessen Teile spielerisch immer wieder neu angeordnet werden können. Es entsteht eine Vielfalt an möglichen Wandbildern. In dieser Arbeit wurde die Schnittfläche von normiertem Modulbau und Handwerk untersucht.



GROSS UND KLEIN, 2021

Künstlerstipendium und Ausstellung an der Schlossmediale Werdenberg 2021 "GROSS UND KLEIN" mit Katherine Newton
Installation 1: 25 Betonfliesen à 50 x 50 cm
Installation 2: 7 Vergrößerte Mantelschnitte, Tyvek
Schlossmediale Werdenberg, Schweiz 2021
Würde das Verhältnis von gross und klein stagnieren, gäbe es keinen natürlichen Kreislauf. Durch Verschiebungen kann ein organischer Prozess erst funktionieren.                  

In einer Tochter wächst ein Lebewesen heran, die Tochter gebärt und wird zur Mutter. Ihre Mutter wird zur Grossmutter. Die Mutter ist das Bindeglied zwischen Grossmutter und Enkel. Das Enkelkind gedeiht, die Grossmutter schrumpft. Die Tochter verliert ihre Mutter, das Enkelkind verliert die Grossmutter. Dieser Kreislauf zeigt den natürlichen Prozess von Verschiebungen und Überlagerungen der feinen Balance von klein zu gross und gross zu klein.



Mantelwald, 2022

Installation "Mantelwald" in der Stadthalle Korntal, Stuttgart

Installation: 9 überdimensionale Mäntel aus Tyvek, 2 Projektionswände aus Tyvek, in Zusammenarbeit mit Katherine Newton
Schattenspiel: Adelheid Kreisz
Musiker: Els Jordeans und Frank Kroll

gefördert durch „Neustart Kultur“, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, 2022



Überdimensionale, raumhohe Papiermäntel sind Projektionsflächen für traumhafte Schattenbilder und Raum für Experimente mit Licht und Schatten, hellen und dunklen Tönen, die zusammen mit den Musikern Els Jordeans und Frank Kroll auf der großen Bühne der Stadthalle Korntal entstehen.

Die Zuschauer sind Teil der Installation. Erst durch sie wird Mantelwald zu einer immersiven Erinnerungslandschaft. Die eigenen Projektionen bringen den Mantelwald im Inneren zum knistern, surren, knacken und tropfen.

Stadt-Riff, 2019

Architekturfotografie-Wettbewerb
3. Platz, Kulturerbe Lokremise St.Gallen,
Ausstellung Fotoserie „Stadt Riff“
St. Gallen, Schweiz, 2019

Die Arbeit STADT RIFF zeigt in fünf Bildern die Lokremise als ein belebtes Steingebilde, das bereits viele Jahre überdauert hat. Wie ein urbanes Riff bietet sie kulturellen Lebensraum für die Stadtbewohner und Besucher. Sie steht eigenständig im Stadtbild wie eine Klippe, die Strömungen von Städtebau und Stilistiken standhält. So wird die Lokremise zum Orientierungspunkt und Wahrzeichen in St.Gallen und der Schweiz.



MAXIME Stickereientwürfe, 2019

MAXIME Stickereientwürfe
Stickerei-Entwürfe und Fotografien für das Mode-Label „VIII“
St.Gallen, Schweiz, 2019
Die Stickerei-Entwürfe sind Linien, die den menschlichen Körper von z. B. der Lippe bis zur Ferse in einer durchgehenden Zeichnungs-Bewegung darstellen. Die Zeichnungen werden mit einer Stickmaschine auf den in der Kollektion benutzen Stoff gestickt. Die durchgehende Linienzeichnung entspricht dem Vorgehen einer Stickmaschine, die die Stickerei möglichst nicht unterbricht, sondern in einem durchgehenden Faden vollendet.
Beim Tragen der Kleidung fällt die Stickerei in den Faltenwurf und die sauber durchgehende  Linie der Menschenfigur formt sich in ein Chaos. Es sind nur noch Fragmente des Menschen zu lesen.
Eine Fotografie-Serie für die Kollektion spielt wiederum mit den Motiven der Stickerei-Entwürfe. Durch Überlagerungen, transparente Stellen und der Vermischung von Stickerei und Mensch wird die Thematik hervorgehoben.

Kleid, 2017

Residenz und Ausstellung "KLEID" im Eisenwerk

mit Katherine Newton, Marion Täschler, Elea Rohner

Eisenwerk Frauenfeld, Schweiz 2017

Während einer einmonatigen Atelierzeit im Shed im Eisenwerk Frauenfeld befasste sich Katia Rudnicki, zusammen mit drei weiteren Künstlerinnen mit dem Thema „Kleid“ als Grenze von Innen und Aussen. Als Selbstexperiment uniformierten sie sich für einen Monat, um die Wahrnehmung dieser Grenze zu verstärken. Tägliche Audioaufnahmen dokumentierten, wie es sich im Inneren anfühlt, durch die Uniform das eigene Individuum in den Hintergrund zu stellen und als Gruppe zu existieren. Die Stimmen der Audioaufnahmen wurden verzerrt, somit anonymisiert, täglich transkribiert und als Text in der Publikation öffentlich zugänglich gemacht. Dadurch begannen die vier, diese Grenze auszureizen und aufzulösen.

Es wurde bemerkbar, wie selbst kleinste Ereignisse zu grossen Themen wurden und uns unterschieden. Scans von Material, Liegengelassenem, Gefundenem, oder auch einem Schnitt in den Finger verdeutlichten dies. Dinge, die von blossem Auge nicht einfach sichtbar waren, sondern durchleuchtet werden mussten, brachten erstaunliche Strukturen zum Vorschein. Es ist der Raum zwischen Mensch und Kleid. Es ist eine Zone, die flimmert, explodiert, sich anspannt und ausdehnt, verstaubt, aufgekratzt ist, verschmutzt und dampft. Es ist eine Zone, die als Filter funktioniert, auf dem sich manche Dinge absetzen und verhärten. Die Ausstellung «KLEID» zeigt weisse Mäntel, die genau wie die Scans überdimensioniert sind. Der Raum zwischen Mensch und Mantel wird vergrössert und die eigene flimmrige Filterzone wird erfahrbar. Staub, Schmutz, Explosionen, Ausdehnungen und Verhärtungen dürfen auf diesen Mänteln Platz haben.

MASTER THESIS "Kleid - Kollektion der augenblicklichen Existenz", 2014

"Kleid - Kollektion der augenblicklichen Existenz", Buch und Ausstellung (video & photo)
Eine fotografische Untersuchung
in Zusammenarbeit mit Hannah Reuhl und Merlin Pohse
HGK FHNW Basel, Schweiz 2014
Die Frage „Was ist ein Kleid?“ legt die Basis des Buches. Wir suchen nach Grenzen, die uns umgeben. Wir bewegen uns in der Umgebung, entdecken Räume und Körper, entdecken Grenzen und Freiheiten, die den Menschen umhüllen. Im Spiel mit den Dimensionen ist das Experiment auf die Reise nach unseren materiellen und immateriellen Grenzen gestartet. Während der Untersuchungszeit definierten wir das Kleid als eine Grenze, die sich mit uns bewegt und verändert. Das Kleid nimmt Formen an, weitet sich, engt ein, verdreht sich. Körperlichkeit, Kleidung und Architektur legendas Grundgerüst des Kleides. Innerhalb dieser drei Grenzen kömpft der Mensch um seinen Rang.
Wir stellten uns die Aufgabe, diese Grenze zu erforschen und als Bild erfahrbar zu machen und

zu inszenieren.

Die Veränderung und Bewegung des Kleides konnten wir durch die andauernde Zusammenarbeit mit dem Mimen Merlin Pohse beobachten und festhalten. Es fand ein Austausch statt, der uns ermöglichte, das Projekt auf einer reflexiven Basis entstehen zu lassen, und gezielt neue Experimente zu entwickeln, die auf die vorherigen Versuche aufbauen. Die Veränderung und Bewegung des Kleides einer einzelnen Person war über Monate unserer Kamera und Beobachtung ausgesetzt. In den Aufnahmen konnten wir ablesen, wie sich der Körper des Mimen, dessen Kleidung und Arbeitsumgebung geändert haben. Die Zeit zeigt die Veränderung, die sich im Fortschreiten, in der Bewegung eines Menschen, äussert.

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